Der eigentlich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Begriff „Lügenpresse“ erlebte ab 2014 durch Pegida seine Wiedergeburt und wurde sogar zum „Unwort des Jahres 2014“ gewählt.
Ich halte nichts von dem Begriff, weil es schlichtweg nicht stimmt. Zugegeben, der für den Spiegel tätige Claas Relotius hat mit seinen erfundenen Reportagen das Vertrauen in die Medien schwer erschüttert, aber auch ihn kann man nicht wirklich als Beleg dafür nehmen, dass Medien lügen würden. 
Generell halte ich es auch nicht für zielführend, eine ganze Berufsgruppe in einen Topf zu werfen und (wie in jeder anderen Berufsgruppe auch) gibt es natürlich auch bei den Medien schwarze Schafe.
Das eigentliche, leider sehr häufige,mediale Problem, das ich in den letzten Jahren wahrnehme, beinhaltet nicht eine bewusst falschen Berichterstattung, sondern Verschweigen und damit Verzerren, basierend auf der Annahme, man könne dem Volk nicht die ganze Wahrheit zumuten.
Dazu Norbert Bolz (Medienwissenschaftler TU Berlin)

und ein Beispiel über das Weglassen von Informationen von Wolfgang Bosbach (2016 beim dbb mit Dunja Hayali):
16.01.2020

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